DAS ANDERE

Kunst am Bau Projekt
Hotel am Domplatz, Linz
2009

In die Dingwelt des Ambientes eines Hotels, das von der Architektur bis zu kleinen Ausstattungsdetails durchgestaltet ist, habe ich Störungen eingefügt. Neun Teile aus der Gruppe wiederkehrender Ausstattungsdetails des Hotels wurden herausgenommen und durch Andere ersetzt oder so umgestaltet, dass sie sich von den Übrigen unterscheiden.

I have introduced disturbances into the object world of a hotel environment which has been designed by architects down to the smallest detail. Nine items which are multiply present as part of the hotel's fittings and furnishings have been replaced or altered in such a way that they differ from those that remain.

Wir leben in einer Gesellschaft in der die unterschiedlichsten Menschen miteinander zu tun haben und in wechselseitiger Beziehung zueinander stehen. Normen, Trends und Ideale die von einer großen Gruppe aus der Gesellschaft gesetzt und aufgestellt werden, bestimmen unseren Alltag. Einzelne Menschen, kleine Gruppen die aus den unterschiedlichsten Gründen anders sind können diesen „Gleichklang“ stören. In diesen Spannungsbereichen passieren Prozesse der Integration bzw. Inklusion oder auch der Ausgrenzung bzw. Exklusion.

In einem Hotel treffen Menschen unterschiedlicher Herkunft, aus unterschiedlichen Kulturen mit unterschiedlichen Sprachen aufeinander. Ein Ort an dem Vielfalt und Lebendigkeit wesentlich sind.

Das „andere“ kann als Qualität gesehen werden – besonders weil es erst das „Übliche“ sichtbar werden lässt und schafft, als Voraussetzung von Wahrnehmung, Aufmerksamkeit.

Ein Gebäude wird mit  verschiedenen Dingen ausgestattet. Wir nehmen diese Dinge mehr oder weniger bewusst wahr. Diese unterschiedlichen Gegenstände, Formen, Farben und Strukturen stehen aber auch in einem bestimmten Verhältnis zueinander und beeinflussen sich von ihrer Form- und Farbwirkung gegenseitig.

In die Dingwelt des Ambientes eines Hotels, das von der Architektur bis zu kleinen Ausstattungsdetails durchgestaltet ist, habe ich Störungen eingefügt. Neun Teile aus der Gruppe wiederkehrender Ausstattungsdetails des Hotels wurden herausgenommen und durch Andere ersetzt oder so umgestaltet, dass sie sich von den Übrigen unterscheiden. Diese Veränderungen können durch eine andere Farbe, eine andere Form, oder ein anderes Material, eine andere Struktur oder ein anderes Licht, sichtbar werden.

Bei dem Projekt „das andere“ geht es um Unterschiede, um Farben und ihre Relativität, um Struktur, um Rhythmus. Das Wesentliche liegt hier im Hinschauen, im Wahrnehmen von Veränderungen, von Unterschieden und Unregelmäßigkeiten.

Die Aufmerksamkeit der Hotelgäste, der Besucher, die Fragen die entstehen, lassen dieses Projekt erst wirksam werden.


We are living in a society in which people who are different have dealings with one another and stand in an interactive relationship to each another. The norms, trends and ideals of the social majority determine our everyday lives. By “being different”—for whatever reasons— individuals and small groups can be seen as distur-bing the “harmony”. Processes of integration (inclusion) or exclusion are operative inside these areas of tension.

The characteristics of “difference” can be seen – it acts to reveal the “usual” it and attracts attention which is the precondition of perception.

In a hotel diversity and liveliness are central. People of different origins, different cultures and different languages encounter each other and, more or less consciously, interact with one another.

A building is outfitted with various amenities. Our awareness of these things is more or less conscious. All these different objects, forms, colours and structures stand in a particular relationship to one another and exert reciprocal influence on each other with their forms and colours.
I have introduced disturbances into the object world of a hotel environment which has been designed by architects down to the smallest detail. By doing so I have tried to integrate “the other”. Nine items which are multiply present as part of the hotel’s fittings and furnishings have been replaced or altered in such a way that they differ from those that remain. These changes may become visible because they are another colour, another form, another material, another structure or another light.

The project “the other” concerns difference, colours and their relativity, structures, and rhythm. The most important element is looking, perceiving the changes, differences and irregularities.

The attention of the hotel guests and visitors and the questions that occur are what enables the project to take effect in the first place

Alfred Grubbauer.

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