JEDER   JEDEM   IHR   SEIN   BAUHAUS
Installation mit Kurzfilm, 2017

Landesgalerie Linz   18.Mai - 27.Aug. 2017
BAUHAUS - BEZIEHUNGEN OBERÖSTERREICH

Künstler/innen:
Anna Artaker, Herbert Bayer, Hans Joachim Breustedt, Lyonel Feininger, Karla Grosch, Alfred Grubbauer, Irene Bayer-Hecht, Anton Kehrer, Paul Klee, Marco Lulic, Wassily Kandinsky, Ursula Mayer, Franz Oehner und Priska Riedl.

Kuratorin: Inga Kleinknecht

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Die Installation „JEDER JEDEM IHR SEIN BAUHAUS“ setzt sich zusammen aus einem etwa zwei Meter hohen Quader, der mit Platten aus unterschiedlichsten Materialien und Farben verkleidet wurde. Im Quader – der an ein Möbel erinnert – findet sich eine Öffnung mit einem Bildschirm, der einen Animationsfilm des Künstlers zeigt.
Der Film ist eine Auseinandersetzung mit der Bauhaus Rezeption. Zu sehen sind gezeichnete Türklinken auf hellem Grund, die langsam ineinander übergehen. Es beginnt mit einer Klinke von Walter Gropius und Adolf Meyer, die sie im Jahr 1922 entworfen haben, und endet mit einer zeitgenössischen, industriell gefertigten Klinke aus dem Baumarkt. Rechts neben den Klinken tauchen Adjektive auf, die in der Rezeption des Bauhauses immer wieder für dessen Beschreibung gebraucht wurden – wie etwa „funktionell“ oder „standardisiert“. Dabei kommt es mit Wörtern wie „sozial“ und „elitär“ auch zu Widersprüchen. Auf diese ambivalente Rezeption des Bauhauses macht auch der Titel „ JEDER JEDEM IHR SEIN BAUHAUS“ aufmerksam.
Als dritte Ebene des Films tauchen immer wieder Bilder auf, die die Transformationen für einen kurzen Augenblick unterbrechen und Adaptionen von Kunstwerken zeigen: z.B. George Grosz’ Collage „Der Schuldige bleibt unerkannt“, Hannah Höchs Fotomontage „Da-Dandy“ oder Francis Picabias Reproduktion von Marcel Duchamps „L.H.O.O.Q.“. Es sind dies Werke, die in etwa zur Zeit der Bauhaus-Gründung entstanden sind und mit ihren Stilen vom Dadaismus bis zur Neuen Sachlichkeit auf alternative Kunstströmungen dieser Zeit hinweisen. Mit diesen Bildzitaten weist Grubbauer auf die programmatische und asthetische Vielfalt der Zeit hin und stellt die „Marke Bauhaus“ in Frage. Eine ähnliche Intervention ist eine Collage aus Filmstills, die auf einer der Platten des vermeintlichen Bauhaus-Möbels zu sehen ist.

Anna Wegenschimmel

  

Animationskurzfilm, 2017: Dauer: 3 Min / Format: 16:9 / Farbe


Filmstills:


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