ENDLICH SCHNEE IN DEN ALPEN A PERFORATE DIARY
Ausstellung
Künstlervereinigung MAERZ, Linz
2008
Der Titel der Ausstellung ist eine gefundene Nachricht aus dem täglich im Fernsehen gesendeten Teletext. Das Thema „Tagebuch“ war der Begriff aus dem heraus sich das Konzept für die Ausstellung entwickelt hat. Es geht um Aufzeichnungen, um Beobachtungen und Wahrnehmung über einen längeren Zeitraum. Dieses Beobachten kann die eigene Person zum Thema haben oder nach Außen gerichtet sein. Menschliche Befindlichkeiten, Schamgrenzen und gesellschaftliche Tabus werden thematisiert.
The title of the exhibition was taken from a found piece of news taken from the teletext on television. The subject of the “diary” might be taken as the general term from which the concept was developed. It thus concerns recording, observation and perception over a longer period. This observational activity can be directed inwards towards the observer themselves or outwards. People’s state of mind, their threshold of shame and social taboos were issues.
Konzept: Alfred Grubbauer
Teilnehmende KünstlerInnen:
Ieva Epnere, Alfred Grubbauer, Friedl Kubelka, Paul Albert Leitner, Gina Müller, Katrina Neiburga, Andrew Phelps, Gerlinde Wurth
Die Videoinstallation „Zeta“ der lettischen Künstlerin Ieva Epnere ist als Tryptichon konzipiert. Die drei Videoprojektionen zeigen von morgens bis abends den Tagesablauf einer Bäuerin.
Alfred Grubbauer verfolgte ein Tagebuchprojekt über den Zeitraum von drei Jahren. Er verwendete für die kleinformatigen Papierarbeiten aus der Serie „endlich Schnee in den Alpen“, Bilder aus seinem privaten Umfeld, aber auch aus den öffentlichen Medien.
Friedl Kubelka zeigt in ihrem Langzeitprojekt ( 1971-1976 ) konzeptuell strukturierte fotografische Arbeiten wie Jahres- Wochen- und Tagesportraits.
Paul Albert Leitner stellt das Thema des Reisens in den Mittelpunkt seiner fotografischen Arbeit. Seit 1991 hat er begonnen, auf realen und fiktiven Reisen, in Hotels und in Straßen, an Meeresstränden und in Metropolen, seine „Reisebilder“ zu sammeln. In seinen Fotografien zerlegt er kaleidoskopartig die Geschichten dieser Reisen, die sich immer wieder um Abfahrt Unterwegssein Ankunft drehen.
Gina Müller konzentriert sich in ihrer künstlerischen Arbeit, die meist autobiographisch geprägt ist, vor allem auf die Medien Zeichnung und Druckgrafik. Ein immer wiederkehrendes Thema sind Selbstportraits, die vor dem Spiegel entstehen.
Im Film „What’s in the girls handbag?“ dokumentiert Katrina Neiburga junge Frauen in verschiedenen Clubs und Diskotheken in Riga, die den Inhalt ihrer Handtaschen vor der Videokamera präsentieren. Durch die einzelnen Gegenstände inspiriert, erzählen die Besitzerinnen mehr oder weniger persönliche Geschichten.
Um Globalisierung in kleinstem Rahmen geht es in Andrew Phelps jüngstem Fotoprojekt „Higley, losing ground“. Es interessiert den Fotografen der Transformationsprozess der Wandel vom Alten ins Neue und die damit einhergehende fortschreitende Zerstörung, die er über einen Zeitraum von drei Jahren verfolgte.
Gerlinde Wurth widmet sich mit obsessiver Konsequenz einer eigenständigen künstlerischen Ausdrucksform. Tag für Tag füllt sie Blatt für Blatt, Zeichenblock für Zeichenblock flächendeckend mit seriell gereihten kleinen Kreisen und Quadraten. In radikaler Reduktion der Mittel beschränkt sie sich sehr bald auf kurze feine Striche und letztendlich auf Punkte.
The video installation “Zenta” by the Latvian artist Ieva Epnere was conceived as a triptych. The three video projections show the daily activities of a farmer’s wife from morning till night.
Alfred Grubbauer was involved in a diary project over a period of three years. For the small format works on paper that comprise the series “endlich Schnee in den Alpen” he used pictures from his immediate surroundings as well as from public domain media.
In her long term project (1971-1976) Friedl Kubelka showed conceptually-structured photographic works such as annual, weekly and daily portraits.
Paul Albert Leitner’s photographic work centres on the subject of travel. Since 1991 he has been collecting pictures of real and fictitious journeys hotels, streets, beaches and metropolises. In his photographs he deconstructs the stories of these journeys as if in a kaleidoscope so that they frequently concern the configuration of departure on the road arrival.
In her art work, which usually deals with autobiographical material, Gina Müller mainly concentrates on the mediums of drawing and printing. A repeated motif is the selfportrait in front of a mirror.
In the film “What’s in the girl’s handbag?” Katrina Neiburga documents young women in various clubs and discotheques in Riga who present the contents of their handbags to the video camera. Prompted by individual objects, their owners recount stories which are more or less personal in nature.
In his most recent photo project, “Higley, losing ground”, Andrew Phelps is concerned with globalisation on a small scale. The photographer is interested in transformational processes the old into the new and thus with the accompanying and increasing destruction that he follows over a period of three years.
With obsessive determination Gerlinde Wurth dedicates herself to an independent means of artistic expression. Day after day, page after page, sketchbook after sketchbook she covers the whole surface with small circles and squares. Radically reducing her vocabulary she soon begins to draw only short, fine lines and, finally, just dots.